Kardinal Marx für Aufklärung im Konflikt um Limburger Bischof

Kardinal Marx für Aufklärung im Konflikt um Limburger Bischof
In einem Interview der Wochenzeitung "Die Zeit" widersprach der katholische Erzbischof von München und Freiburg Einschätzungen, erst die Medien hätten den Bischof in Bedrängnis gebracht. "Medienkampagnen laufen ins Leere, wenn da nichts ist." Marx sprach sich zudem für eine grundsätzliche Reform der römischen Kurie aus.

"Im Übrigen gelten auch für Bischöfe wie für alle Gläubigen die Gebote von Transparenz und Wahrhaftigkeit", betonte Marx. Mehr als 4.000 Katholiken hatten zuvor einen Protestbrief gegen die Amts- und Lebensführung von Tebartz-van Elst unterschrieben, dem autoritärer Führungsstil und Verschwendung vorgeworfen werden.

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Inzwischen hat sich auch der Vatikan in den Konflikt eingeschaltet. Derzeit ist Kardinal Giovanni Lajolo zu einem "brüderlichen Besuch" in Limburg. Der Vatikan habe volles Vertrauen in die Amtsführung des Bischofs von Limburg, hieß es. 

Reform der römischen Kurie angemahnt

In dem Interview sprach sich Marx darüber hinaus für eine grundsätzliche Reform der römischen Kurie aus. "Eine Institution, die nicht mehr dient, sondern sich lediglich selber stark und fett macht, schadet am Ende allen", sagte er. "Wir brauchen mehr Transparenz, Aufsicht und Verantwortlichkeit", sagte Marx, der als einziger Deutscher von Papst Franziskus in eine achtköpfige Kardinalskommission zur Kurienreform berufen wurde. Die Kommission trifft sich zu ihrer Auftaktsitzung mit dem Papst am 3. Oktober in Rom.

Kritisch sieht Marx auch die in Verruf geratene Vatikanbank. "Ob der Vatikan überhaupt eine solche Bank benötigt, ist umstritten", sagte er. "Mich empört jedenfalls, dass eine Einrichtung über Jahrzehnte derart den Ruf der Kirche in der Öffentlichkeit und bei den Gläubigen geschädigt hat."