"Das entwickelte Computerprogramm kann nichts zeigen, was wir vorher nicht auch schon wussten", erklärte der am Bonner Institut für Philosophie lehrende Kreis am Montag dem Evangelischen Pressedienst (epd).
###mehr-links### Wissenschaftlern der Freien Universität Berlin und der TU Wien war es gelungen, den berühmten Gottesbeweis des österreichisch-amerikanischen Mathematikers Kurt Gödel (1906-1978) mit einem Computerprogramm zu überprüfen.
Kreis betonte, die Arbeit der beteiligten Wissenschaftler selbst sei seriös. Es gehe dabei aber allein um die formale logische Korrektheit des Beweises, "nicht um seinen tatsächlichen Erfolg".
Formal korrekt
"Gödels Gottesbeweis ist formal völlig korrekt. Das heißt: Die Konklusion 'Gott existiert' ist tatsächlich wahr, wenn die Prämissen und Hintergrundannahmen wahr sind", fügte der Herausgeber des Buches "Gottesbeweise: von Anselm bis Gödel" (Suhrkamp) hinzu. Dies habe zudem auch bislang niemand bestritten, der sich mit Gödels Beweis beschäftigt hat, unterstrich Kreis. Allerdings könne der Rechner allein diesen Zusammenhang bestätigen, "mehr nicht".
"Der Computer könne aber nicht beurteilen, ob die gemachten Definitionen etwa von einem 'göttlichen Wesen' oder von Gottes 'positiven Eigenschaften' tatsächlich angemessen sind", sagte Kreis weiter. Es gebe unter Logik-Fachleuten bislang "keine allgemein akzeptierte Diagnose, ob und warum Gödels Beweis scheitert".