Zu der 900-Jahr-Feier der Bulle "Piae postulatio voluntatis", mit der Papst Paschalis II. erste Privilegien einräumte, hatten sich zahlreiche Persönlichkeiten aus Politik und Gesellschaft angekündigt, darunter Bundespräsident Joachim Gauck. Berlins evangelischer Bischof Markus Dröge erinnerte in dem Gottesdienst an das soziale Wirken der beiden Orden.
Johanniter- und Malteserorden fänden ihre Bestimmung darin, Kranke zu pflegen, sich der Schwachen anzunehmen und für den christlichen Glauben einzustehen. Die Ordensmitglieder gäben damit "dem Gemeinsinn, ohne den unsere Gesellschaft nicht existieren könnte, eine konkrete Form auf christlichem Fundament", sagte der Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz. Dröge leitete den Gottesdienst gemeinsam mit dem katholischen Berliner Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki.
Johanniter- und Malteserorden gehören zu den größten Wohlfahrts- und Hilfsorganisationen in Deutschland. Unter dem Zeichen des achtspitzigen Kreuzes auf rotem Grund sind den Angaben zufolge mehr als 2,5 Millionen Mitglieder und Förderer für die Ordenswerke aktiv. An mehr als 1.200 Standorten arbeiten rund 90.000 Menschen ehrenamtlich für Notleidende, etwa in Besuchs- und Begleitungsdiensten, in Sanitätsdiensten oder in der Hospiz- und Trauerarbeit. Beide Ordenswerke haben zudem zusammen etwa 51.000 hauptamtliche Mitarbeiter.