Derzeit sind nach Daten der Bundesagentur für Arbeit 1,63 Millionen Kinder unter 15 Jahren auf Hartz IV angewiesen, wie die "Saarbrücker Zeitung" (Donnerstagsausgabe) berichtet. Das sind knapp 15 Prozent aller Kinder in Deutschland. Dabei gibt es große regionale Unterschiede: Während in Bayern weniger als halb so viele Kinder betroffen sind (6,8 Prozent), ist es in Berlin mehr als jedes dritte (34,5 Prozent).
Zwar habe sich die Zahl der betroffenen Kinder seit der Einführung von Hartz IV im Jahr 2005 damit um gut 81.000 verringert, heißt es in dem Bericht. Daraus könne aber nicht auf einen allgemeinen Rückgang der Hilfebedürftigkeit von Kindern geschlossen werden, sagte die Linken-Sozialexpertin Sabine Zimmermann der Zeitung. Sie verwies auf die gestiegene Zahl von Beziehern des sogenannten Kinderzuschlags.
Im Jahr 2005 erhielten demnach die Eltern von 41.000 Kindern diesen Zuschlag, im August dieses Jahres waren es mehr als 210.000. Der Kinderzuschlag ist für Haushalte gedacht, in denen die Eltern ihren Bedarf zwar durch eigenes Einkommen abdecken können, aber wegen des Bedarfs ihrer Kinder Anspruch auf Hartz IV hätten. Durch den Kinderzuschlag wird der Hartz-IV-Bezug vermieden.
