Jede "Strafmaßnahme" könne Auswirkungen haben auf die Bemühungen um ein Ende des Blutvergießens, sagte Ban am Dienstagabend (Ortszeit) in New York. Er forderte erneut eine politische Lösung und eine möglichst baldige weitere Syrien-Konferenz in Genf.
###mehr-artikel###Das Argument der USA, ein militärisches Eingreifen in dem Bürgerkriegsland sei notwendig, um künftige Einsätze von Chemiewaffen zu verhindern, habe er "zur Kenntnis genommen", erklärte der UN-Generalsekretär. Er betonte zugleich, dass jede Entscheidung für einen Militärschlag völkerrechtlich von einem UN-Mandat gedeckt sein müsse.
Sollten sich die Berichte über einen Einsatz von Giftgas im Großraum Damaskus vor zwei Wochen bestätigen, müsse der UN-Sicherheitsrat geschlossen zu einer angemessenen Reaktion finden, sagte Ban. Er werde darüber auch beim bevorstehenden G-20-Gipfel im russischen St. Petersburg mit den Staats- und Regierungschefs beraten: "Es geht um mehr als den Konflikt in Syrien, es geht um unsere Verantwortung für die Menschheit."
Proben werden in Deutschland untersucht
Die Chemiewaffeninspektoren der UN, die den mutmaßlichen Giftgas-Einsatz untersuchen, arbeiten laut Ban "rund um die Uhr" an der Auswertung der Proben aus Syrien. Die "Süddeutsche Zeitung" berichtete am Mittwoch, ein Teil davon werde in Deutschland untersucht. Die Organisation für das Verbot chemischer Waffen in Den Haag habe das Wehrwissenschaftliche Institut für Schutztechnologien und ABC-Schutz im niedersächsischen Munster damit beauftragt.
Der Aufstand gegen den syrischen Machthaber Baschar al-Assad begann im März 2011 und eskalierte in einen Bürgerkrieg mit mehr als 100.000 Toten. Weit mehr als sechs Millionen Menschen wurden laut UN in die Flucht getrieben.