Er forderte sie am Freitag auf, jegliche Äußerungen oder Schritte zu unterlassen, die zu einer weiteren Eskalation führen könnten. Ruanda hatte zuvor die kongolesischen Streitkräfte für einen Anschlag verantwortlich gemacht, bei dem auf ruandischer Seite der Grenze eine Frau und ihr Baby ums Leben gekommen sein sollen.
Die kongolesische Regierung wies die Vorwürfe nach einem Bericht des Senders "Voice of America" vom Freitag zurück und beschuldigte ihrerseits die Rebellengruppe M23, Geschosse vom Ostkongo aus nach Ruanda gefeuert zu haben. Die M23-Kämpfer versuchten so, Ruanda offiziell zu ihrer Unterstützung in den Konflikt zu ziehen. "Wir wissen, dass Ruanda ihnen hilft, aber das geschieht nicht offen", zitierte der Sender Kommunikationsminister Lambert Mende. Einem UN-Untersuchungsbericht zufolge werden die Rebellen der Bewegung M23 aus Ruanda unterstützt. Die Regierung in Kigali bestreitet dies.
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Auch zum Ende der Woche hielten die Kämpfe in der Nähe der Stadt Goma an. Die kongolesische Armee attackiert seit Mittwoch gemeinsam mit UN-Blauhelmen Stellungen der M23 im Norden von Goma. Ein tansanischer Blauhelm-Soldat kam dabei ums Leben, fünf weitere wurden verletzt.
Die M23-Bewegung wird auf gut 1.000 Kämpfer geschätzt. Der Osten des Kongos wird seit Jahrzehnten von Gewalt erschüttert. Eine ganze Reihe von Rebellengruppen kämpfen um Einfluss und Pfründe in der an Bodenschätzen reichen Region. Die Vereinten Nationen haben ihre Kongo-Mission inzwischen mit einem robusteren Mandat ausgestattet. Die MONUSCO mit mehr als 20.000 Einsatzkräften ist die weltweit größte UN-Truppe. Nahezu alle Soldaten sind im Osten des zentralafrikanischen Landes stationiert. Geleitet wird die Mission seit Juli dieses Jahres vom Deutschen Martin Kobler.