Deutscher Kulturrat kritisiert Quotenorientierung im Rundfunk

Deutscher Kulturrat kritisiert Quotenorientierung im Rundfunk
Der Präsident des Deutschen Kulturrats, Christian Höppner, kritisiert die Quotenorientierung im öffentlich-rechtlichen Rundfunk. "Warum Quote, wenn wir Inhalte haben?" fragt Höppner in einem Gastbeitrag für den Fachdienst "epd medien". Er fordert kulturpolitische Verantwortung von den öffentlich-rechtlichen Sendern. Viel zu oft würden Kultursendungen im Radio aufgrund einer zu geringen Quote auf einen schlechteren Sendeplatz verschoben, "was wiederum zu weniger Zuhörern führt".

Kulturelle Inhalte und nicht unternehmerisches Kalkül müssten im Zentrum der Rundfunkarbeit stehen, fordert Höppner. Der öffentlich-rechtliche Rundfunk sei mit seinem Kultur- und Bildungsauftrag Impulsgeber und müsse dies auch bleiben. Das Attribut Kultur dürfe nicht als Stigma betrachtet werden, denn Kultur gehe alle an: "Ob wir wollen oder nicht, wir befinden uns tagtäglich von kultureller Vielfalt umgeben", schreibt er. Daher seien Kulturradiosender ideal, um möglichst viele Hörer anzusprechen: "Weg mit den Nischen, her mit der Vielfalt." Kulturradio solle integrieren, nicht ausgrenzen.

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Der Deutsche Kulturrat ist der Spitzenverband der Kulturverbände in Deutschland. In ihm haben sich 234 Verbände und Organisationen zusammengeschlossen.