Die Vereinigung von mehr als 100 protestantischen Kirchen will bei dem Treffen unter dem Motto "Frei für die Zukunft" auch zur Finanz- und Wirtschaftskrise in der EU Stellung nehmen. Weitere Themen sind der religiöse Pluralismus in Europa und die Reformprozesse in den Mitgliedskirchen.
Erwartet werden zu der Tagung, die am 26. September endet, rund 250 Delegierte und Gäste. An dem Treffen nehmen zudem der Generalsekretär des Weltkirchenrates, Olav Fykse Tveit, der Generalsekretär der Konferenz Europäischer Kirchen, Guy Liagre, und der Generalsekretär der Europäischen Baptistischen Föderation, Tony Peck, teil.
Gegenseitige Kanzel- und Abendmahlsgemeinschaft seit 1973
Die Vollversammlung, die ebenfalls über Ergebnisse der innerprotestantischen Lehrgespräche zu Amt, Ordination und Kirchenleitung berät, bestimmt weiter ein neues Leitungsgremium. Seit 2006 stand der ehemalige Ratspräsident des Schweizerischen Evangelischen Kirchenbundes, Thomas Wipf, an der Spitze. Seine Stellvertreter waren bisher die Theologin Stephanie Dietrich aus Norwegen und der Münsteraner Theologieprofessor Michael Beintker. Generalsekretär der Kirchengemeinschaft mit Sitz in Wien ist der österreichische Bischof Michael Bünker.
Die Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa hat als Grundlage die "Leuenberger Konkordie". Mit diesem 1973 verabschiedeten Dokument gewähren sich lutherische, reformierte, unierte und vorreformatorische Kirchen wie Waldenser und Böhmische Brüder gegenseitig Kanzel- und Abendmahlsgemeinschaft. Die daraus hervorgegangene Leuenberger Kirchengemeinschaft firmiert seit 2003 als Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa.
In dem konfessionellen Dachverband sind lutherische, methodistische, reformierte und unierte Kirchen aus mehr als 30 europäischen Ländern Europas sowie einige südamerikanische Auswandererkirchen zusammengeschlossen. Die Vereinigung vertritt rund 50 Millionen Protestanten, davon rund 24 Millionen evangelische Kirchenmitglieder in Deutschland.