Die Islamisten machten sie nun zur Zielscheibe ihres Hasses, ähnlich wie es einmal im Irak gewesen sei, sagte Kauder der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Samstagsausgabe). "Die islamischen Länder sollten die radikalen Muslime aufrufen, die Christen und ihre Kirchen zu schonen", forderte er. "Wenn, dann haben nur sie Einfluss auf die Muslimbrüder. Auch die Türkei sollte hier aktiv werden."
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Der Unionspolitiker machte die Muslimbrüder für die dramatische Lage in Ägypten verantwortlich. "Nach wie vor gilt, dass die Muslimbrüder ihren Widerstand aufgeben und sich an einem Dialog der nationalen Aussöhnung beteiligen sollten", sagte Kauder. Natürlich sei der gestürzte Präsident Mohammed Mursi rechtmäßig gewählt worden. "Die Muslimbrüder und er haben aber dann versucht, Ägypten Schritt für Schritt in einen Gottesstaat zu verwandeln", kritisierte der Christdemokrat. Sie trügen damit zentrale Verantwortung für die heutige Situation.
Die jüngste Eskalation der Gewalt in Ägypten mit hunderten Toten bei der Räumung von Protestlagern der Mursi-Anhänger hatte weltweit Besorgnis ausgelöst. Im Zuge der neuen Gewaltwelle haben zudem Angriffe auf Christen deutlich zugenommen.