Der Sicherheitsrat beschloss am Mittwoch (Ortszeit) in New York, eine 3.600 Mann starke Eingreiftruppe der Afrikanischen Union logistisch und finanziell zu unterstützen. Außerdem werde über Sanktionen gegen die Übergangsregierung von Michel Djotodia diskutiert.
UN-Nothilfekoordinatorin Valerie Amos sprach vor dem Sicherheitsrat von einem drohenden Kollaps des Staates. In den vergangenen Monaten habe sich die Lage der Bevölkerung dramatisch verschlechtert. Zu der ohnehin chronischen Armut kämen nun die anhaltende Gewalt, Mangel an Lebensmitteln und medizinischer Versorgung sowie die Schutzlosigkeit der Bevölkerung gegenüber den Bewaffneten.
Hilfsorganisationen haben das Land aus Angst verlassen
Nur durch entschiedene und sofortige Maßnahmen könne die Internationale Gemeinschaft verhindern, dass sich die Krise über die Grenzen ausbreite und die Region destabilisiere.
Die ehemalige französische Kolonie ist eines der ärmsten Länder der Welt. Nach der Machtübernahme durch eine Koalition von Rebellengruppen im März hatte sich die ohnehin schon herrschende humanitäre Krise noch verstärkt. Die 4,5 Millionen Einwohner der Zentralafrikanischen Republik sind praktisch sich selbst überlassen. Viele Hilfsorganisationen haben das Land aus Angst vor Übergriffen verlassen.
Nach UN-Angaben sind derzeit 1,6 Millionen Menschen auf unmittelbare Hilfe angewiesen. Dazu gehörten Lebensmittel, Trinkwasser, medizinische Versorgung, sanitäre Einrichtungen und Unterkünfte. Gut 200.000 Menschen sind demnach innerhalb des Landes auf der Flucht, 60.000 über die Grenzen geflohen. Tausende Kinder sind akut unterernährt. Nach Angaben des UN-Kinderhilfswerks UNICEF wurden zudem 3.500 Kinder zum Kampf in einer der bewaffneten Gruppen gezwungen.