Es sei egal, ob das Arbeitsverbot neun Monate oder ein Jahr dauert, aber "würde man das Arbeitsverbot ganz aufheben, würde sich diese Nachricht in Windeseile verbreiten und die Menschen würden nach Deutschland strömen", sagte der Vorsitzende des Bundestags-Innenausschusses der Tageszeitung "Die Welt" (Donnerstagsausgabe). Damit würden auch Schlepper unterstützt. Einige Kommunen hätten zudem die Grenzen der Belastbarkeit erreicht.
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Nach Angaben des Bundesinnenministeriums ist die Zahl der Asylanträge im Juli im Vergleich zum Vorjahresmonat um rund 112 Prozent gestiegen. Beantragten im Juli vergangenen Jahres 4.498 Menschen erstmals Asyl in Deutschland, waren es zum gleichen Zeitpunkt in diesem Jahr 9.516 Anträge. Die meisten Asylbewerber stammten im Juli aus der Russischen Föderation (1.588), besonders aus Tschetschenien, sowie aus Syrien (999) und Serbien (957).
Die Flüchtlingshilfe-Organisation Pro Asyl hatte nach der Bekanntgabe der neuen Statistik am Mittwoch "Alarmismus" beklagt. "Alarmierend ist nicht die Zahl der Asylsuchenden in Deutschland, alarmierend ist die Situation der Flüchtlinge vor den Toren Europas", erklärte Günter Burkhardt, Geschäftsführer von Pro Asyl und verwies auf zwei Millionen syrische Bürgerkriegsflüchtlinge. Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) hatte die Zahlen als "alarmierend" bezeichnet. Pro Asyl warnte davor, mit den gestiegenen Flüchtlingszahlen im Wahlkampf Ängste und Ressentiments zu schüren.