Bei einem Nahtoderlebnis beobachten Menschen ihren eigenen Körper oft von außen. Sie berichten vom Gefühl zu schweben, von Lichtvisionen und Glück; oft erinnern sie sich später an eine Begegnung mit Verstorbenen oder einen Lebensfilm, der ablaufen sei. Viele der Überlebenden sind enttäuscht über die "Rückkehr" in ihren oft kranken Körper.
Die Studie habe eine hohe Gehirnaktivität bei Ratten im Moment des Sterbens beobachtet, hieß es weiter. Wie die US-Forscher erklärten, könne dies bei Menschen mit einem erhöhten Bewusstseinszustand verglichen werden. Bisher wurde meist angenommen, das Gehirn sei nach dem klinischen Tod nicht aktiv oder seine Leistung sei stark herabgesetzt. "Wir haben herausgefunden, dass dies absolut nicht stimmt", zitiert die BBC den Leiter der Studie, Jimo Borjigin: "Das Gehirn ist im Sterbeprozess sogar viel aktiver als im normalen Wachzustand."
Menschen ändern ihr Leben radikal
Chris Chambers von der Cardiff Universität in Wales warnte allerdings davor, die Ergebnisse überzubewerten. "Das ist eine interessante und gut ausgeführte Studie", sagte er der BBC: "Wir wissen herzlich wenig über die Hirnaktivität während des Sterbeprozesses. Dies Untersuchungen öffnen daher die Tür zu entsprechenden klinischen Studien am Menschen."
Schätzungsweise vier Millionen Deutsche haben einmal nach einem Unfall, bei schwerer Krankheit, bei einer Geburt oder ganz spontan ein solches außerordentliches Erlebnis, erklärt der Verein "Netzwerk Nahtod-Erfahrung". Dies geschehe oft - aber nicht immer - während eines Herzstillstandes. Viele Menschen ändern nach einer solchen Erfahrung ihr Leben radikal, und geben an, keine Angst mehr vor dem Tod zu haben. Einige Forscher erklären Nahtod-Zustände als Halluzinationen etwa in Folge von Sauerstoffmangel im Gehirn oder der Ausschüttung von Stresshormonen in Extremsituationen.