Favorit ist der ehemalige Premierminister Ibrahim Boubacar Keïta (68), der im ersten Wahlgang knapp 40 Prozent der Stimmen bekam. Sein Konkurrent, der frühere Finanzminister Soumaïla Cissé (64), lag mit rund 20 Prozent deutlich zurück. Knapp anderthalb Jahre nach Beginn der Mali-Krise soll das Land damit wieder zu Stabilität und demokratischen Verhältnissen zurückfinden.
Nach einem Tuareg-Aufstand im März 2012 hatte das Militär geputscht. Unterdessen brachten Islamisten den Norden Malis unter ihre Kontrolle, bis sie Anfang 2013 von französischen und afrikanischen Eingreiftruppen gestoppt wurden. Anfang Juli ging das Kommando an eine 12.600 Mann starke UN-Blauhelmmission über, die auch die Sicherheit während der Wahlen gewährleisten soll.
Insgesamt fairer Ablauf
Zu der Wahl sind rund sieben Millionen Stimmberechtigte aufgerufen. Im ersten Wahlgang von Ende Juli war die Beteiligung mit fast 50 Prozent für malische Verhältnisse ausgesprochen hoch. Bislang gab oft nur jeder Dritte seine Stimme ab.
Am Freitag bestätigte das malische Verfassungsgericht die Ergebnisse der ersten Runde. Auch internationale Wahlbeobachter sprachen von einem insgesamt fairen Ablauf. Zu den befürchteten Unregelmäßigkeiten und Gewalttaten kam es bislang nicht, obwohl die Lage in einigen Gebieten noch gespannt ist.