Flüchtlinge in Sachsen-Anhalt im Hungerstreik

Flüchtlinge in Sachsen-Anhalt im Hungerstreik
In Sachsen-Anhalt sind drei Flüchtlinge in den Hungerstreik getreten. Die Iraner wollten mit der Protestaktion in einem Flüchtlingscamp für bessere Lebensbedingungen demonstrieren, sagte eine Sprecherin des Antirassistischen Netzwerkes Sachsen-Anhalt am Donnerstag in Bitterfeld-Wolfen.

Die Männer gehören zu etwa zehn Asylbewerbern, die ein Zeltlager nahe des Bitterfelder Marktplatzes aufgeschlagen haben. Der Hungerstreik sei unbefristet.

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Zu den Forderungen der Flüchtlinge gehören die Anerkennung als Asylberechtigte und ein Bleiberecht sowie die Abschaffung der sogenannten Residenzpflicht und eine freie Wahl von Wohnort und Unterkunft. Die Residenzpflicht besagt, dass Asylbewerber ein ihnen zugewiesenes Gebiet nicht ohne Genehmigung verlassen dürfen. Wie ein Sprecher der zuständigen Polizeidirektion in Dessau-Roßlau sagte, wurde das Zeltlager ordnungsgemäß angemeldet. Zwischenfälle habe es bislang nicht gegeben.

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Im Juni hatten in München knapp 50 Asylbewerber mit einem Hunger- und Trinkstreik für ihre Anerkennung als politisch Verfolgte demonstriert. Die bayerische Landesregierung beschloss Ende Juli Lockerungen in der Asylpolitik. Dazu gehört unter anderem eine Abkehr von den umstrittenen Essenspaketen für Flüchtlinge. Auch in Berlin demonstrieren seit Monaten Asylbewerber in einem Protestcamp für bessere Lebensbedingungen.

In Sachsen-Anhalt hatte Ende April der Tod eines afrikanischen Flüchtlings aus einem Heim in Friedersdorf Proteste gegen die Lebensbedingungen und die Gesundheitsversorgung dort ausgelöst. Eine Obduktion ergab dann, dass der Mann in Folge einer Herzmuskelentzündung an akutem Herzversagen gestorben war. Das Antirassistische Netzwerk hatte den Behörden vorgeworfen, seine gesundheitlichen Beschwerden zunächst nicht ernst genommen zu haben.