CDU-Politiker fordert Umdenken in Flüchtlingspolitik

Foto: epd-bild/Michael McKee
CDU-Politiker fordert Umdenken in Flüchtlingspolitik
Angesichts der Alterung der Gesellschaft fordert Nordrhein-Westfalens CDU-Chef Armin Laschet, die deutsche Flüchtlingspolitik zu überdenken.

Als Beispiel nannte er das Arbeitsverbot für Asylbewerber. "Die Frage des Arbeitsverbots sollte man im Lichte der neuen Entwicklungen betrachten", sagte Laschet der Berliner "tageszeitung" (Donnerstagsausgabe). "Neben der wichtigen humanitären Frage sollten wir stärker als bisher Potenziale von Menschen in den Blick nehmen." Das habe man lange vernachlässigt und Flüchtlinge nur als Problem wahrgenommen.

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Als Vorbild für einen Perspektivwechsel führte der stellvertretende CDU-Vorsitzende den Umgang mit den sogenannten Spätaussiedlern aus den Ländern der ehemaligen Sowjetunion an. "Auch die Aussiedler wurden in den 90er Jahren oft als Belastung empfunden", sagte Laschet. Heute seien viele Kommunen froh, wenn sich eine junge Spätaussiedler-Familie mit Kindern bei ihnen niederlasse. So müsse sich der Blick auf Flüchtlinge auch verändern.

Aktuell fordert der CDU-Politiker mehr Flüchtlinge aus Syrien aufzunehmen. "Ich finde, dass wir eine größere Bereitschaft haben sollten zu helfen - insbesondere Minderheiten wie den Christen und Alawiten, die in Syrien unter besonderem Druck stehen. Aber natürlich sollte sich unsere Hilfe nicht auf diese Gruppe beschränken", fügte er hinzu.