Gedenken an Hiroshima-Opfer

Foto: dpa/Matthias Balk
Gedenken an Hiroshima-Opfer
In Berlin und Hamburg ist am Dienstag an die Opfer der Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki im August 1945 erinnert worden. In Berlin wurde die Weltfriedensglocke geläutet. Sie sollte 68 Jahre nach den Angriffen auf die beiden japanischen Städte auf die unvorstellbaren Auswirkungen der Atombombenabwürfe mit Hunderttausenden Toten und Verletzen aufmerksam machen, wie die Veranstalter erklärten.

Hamburgs evangelische Bischöfin Kirsten Fehrs mahnte, die Atombombenopfer dürften nie vergessen werden. Bei der "Nacht der 100.000 Kerzen" in Wedel bei Hamburg sagte die Bischöfin: "Als die Atompilze das Licht verdunkelten, starb die Sonne im Leben so vieler Menschen." Ihr "Schmerz und ihre Dunkelheit sollen nicht vergessen sein."

Noch immer würden Menschen um Worte und Gesten ringen, um das Grauen zu erfassen. Dies gelte nach 1945 auch für die Jahre 1986 und 2011 mit den Atomkatastrophen in Tschernobyl und Fukushima, sagte Fehrs. Angesichts dieser Vernichtung, Gewalt und atomaren Verseuchung gelte es, "Visionen des ganz anderen" zu formulieren. Angesichts von "Zonen des Todes" brauche es Widerworte, um der heutigen Atomindustrie klar zu sagen: "Nein danke!"

###mehr-artikel###

Nach der Friedensandacht der Bischöfin startete die Lichterprozession, bei der Lotosblüten mit brennenden Teelichtern auf das Wasser des Wedeler Mühlenteichs gesetzt wurden. Die "Nacht der 100.000 Kerzen", veranstaltet vom Friedensnetzwerk Pinneberg, sollte auch ein Zeichen für die vollständige Abschaffung von Atomwaffen und das Abschalten von Atomkraftwerken sein.

Die Tradition der schwimmenden Kerzen erinnert an die Menschen, die im kühlenden Wasser des Meeres Rettung vor dem Feuer nach den Atombombenabwürfen auf Hiroshima und Nagasaki im August 1945 suchten. Die Atom-Explosionen töteten über 92.000 Menschen. Weitere 130.000 starben alleine bis Ende 1945 an den Folgen des atomaren Angriffs.

In Berlin wurden - umrahmt von Musik - unter anderem Grußbotschaften der Bürgermeister von Hiroshima und Nagasaki verlesen. Zu dem Gedenken im Volkspark Friedrichshain hatten das Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg sowie Friedensgruppen wie die "Ärzte gegen den Atomkrieg", die Deutsche Friedensgesellschaft und die Deutsch-Japanische Gesellschaft eingeladen.

In der Weltfriedensglocke sind Münzen weltweit 103 Ländern verarbeitet. An der 1989 eingeweihten Glocke finden alljährlich am 6. August, dem Jahrestag des Atombombenabwurfes auf Hiroshima, Gedenkveranstaltungen und Kranzniederlegungen statt.