Fairer Handel fordert soziale Standards für alle Unternehmen

Fairer Handel fordert soziale Standards für alle Unternehmen
Für alle Wirtschaftsunternehmen sollten nach dem Willen des Forums Fairer Handel verbindliche Regeln über soziale Mindeststandards gelten.
06.08.2013
epd
Christine Xuân Müller

"Egal ob Fair-Handels-Unternehmen oder konventionelle Unternehmen, alle sollten dazu gebracht werden, ihre menschenrechtliche Verantwortung wahrzunehmen", sagte die Geschäftsführerin des Branchenverbands, Antje Edler, dem Evangelischen Pressedienst (epd) in Berlin. Das Forum stellt an diesem Dienstag in Berlin seinen Jahresbericht vor.

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Die Politik ist nach Einschätzung Edlers in der Pflicht, bereits bestehende Vorgaben der Vereinten Nationen in Deutschland umzusetzen. Dazu gehörten die UN-Leitlinien für Wirtschaft und Menschenrechte. Alle Unternehmen sollten in Zukunft darlegen müssen, wie sie die Arbeits- und Menschenrechte in ihren internationalen Geschäftsbeziehungen sicherstellen. "Jedes Unternehmen muss sich verbindlich damit auseinandersetzen", betonte Edler. Wenn grundlegende Rechte von Arbeitern verletzt würden, müsse Abhilfe geschaffen werden. Das gelte für das Unternehmen selbst, die Tochterfirmen und Zulieferer.

Generell nimmt der Umsatz fair gehandelter Produkte dem Branchenverband zufolge rasant zu, zuletzt mit Zuwachsraten in Deutschland von 20 und 30 Prozent jährlich. Trendforschern zufolge dürfte die Entwicklung anhalten. Erzeugnisse aus fairem Handel, die den Herstellern ein Existenz sicherndes Einkommen und Gesundheitsschutz garantierten, könnten demnach ähnlich boomen wie Bio-Produkte.

Neben Klassikern wie Kaffee, Kakao oder Schokolade kauften deutlich mehr Deutsche auch fair gehandelte Blumen oder Südfrüchte. Zugleich werde der Markt mit einer Vielzahl von Siegeln unübersichtlicher. Zu fairem Handel gehört laut dem Forum auch Umweltschutz, Gleichberechtigung, Versammlungsfreiheit, Arbeitssicherheit und der Ausschluss von ausbeuterischer Kinderarbeit.