Flüchtlingsstrom aus Syrien übersteigt Kapazitäten der Hilfswerke

Flüchtlingsstrom aus Syrien übersteigt Kapazitäten der Hilfswerke
Der anhaltende Flüchtlingsstrom aus Syrien stellt die Hilfsorganisationen vor fast unlösbare Probleme.

Die internationale Gemeinschaft müsse ihre Hilfe dringend aufstocken, um besonders die Familien außerhalb von Flüchtlingscamps zu versorgen, forderten die Organisationen CARE, Handicap International, Oxfam und World Vision am Donnerstag. Zu viele Familien gingen leer aus. Vielen Flüchtlingen fehlten Wasser und sanitäre Anlagen. Medizin sei ein Luxus geworden.

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Nach Angaben der Hilfswerke leben 1,4 Millionen Menschen, rund 80 Prozent aller Syrien-Flüchtlinge, in provisorischen Unterkünften, leeren Garagen, auf Brachland oder in überfüllten, teuren Mietwohnungen. Sie mit Informationen und Hilfe zu erreichen, sei angesichts knapper Mittel und ständiger Neuankömmlinge äußerst schwierig. Allein im Libanon verteilten sich die Flüchtlinge auf 1.200 Orte. In Jordanien lebten knapp 500.000 Syrer, die meisten davon in Städten.

"Die Nachbarländer von Syrien stehen bereits am Rande ihrer Kapazitäten. Die internationale Gemeinschaft darf sie mit der Krise nicht alleine lassen", warnt Karl-Otto Zentel, Generalsekretär von CARE Deutschland-Luxemburg. Nach Angaben von World Vision sind die Mieten im Libanon in den letzten sechs Monaten bis zu 200 Prozent angestiegen, zugleich fehlt es an Jobs. "Unzählige Familien müssen hohe Schulden aufnehmen, um über die Runden zu kommen. Das führt dazu, dass auch viele Kinder arbeiten müssen und in diesen Jobs ausgebeutet werden", sagte Christoph Waffenschmidt von World Vision.

Im Juni hatten die Vereinten Nationen um 3,8 Milliarden Euro für Syrien gebeten - der größte Hilfe-Appell in der Geschichte der Weltorganisation. Bisher hat die Staatengemeinschaft davon erst ein Drittel finanziert. Dabei bewerten die UN den Syrien-Konflikt als derzeit größte humanitäre Krise.

Spendenkonten:

CARE, Konto 44040, Sparkasse KölnBonn, BLZ: 370 501 98.
World Vision: Konto 8800, Evangelische Kreditgenossenschaft, BLZ 520 604 10.
Oxfam: Konto 80 90 500, Bank für Sozialwirtschaft, BLZ 370 205 00.
Handicap International: Konto 595, Bank für Sozialwirtschaft, BLZ 700 205 00.