Frances Ha (USA 2012)
Ein Film über ein spätes "Coming of Age" - in nostalgischem Schwarzweiß und mit der bezaubernden Newcomerin Greta Gerwig in der Hauptrolle. Frances ist lange raus aus dem Pubertätsalter, hat aber selbst mit 27 Jahren noch nicht richtig ins Erwachsenenleben gefunden. Sie zieht von Mitwohngelegenheit zu Mitwohngelegenheit und kann den einstigen Mädchentraum von der Tänzerinnenkarriere nicht aufgegeben. Den alltäglichen Widrigkeiten trotzt sie mit Lebenslust und Spontaneität. Nach und nach lernt sie etwas über sich und ihre Freunde dazu. Mit sanfter Melancholie und viel Humor stellt sich "Frances Ha" als charmantes Feeldgoodmovie heraus.
USA 2012. Regie: Noah Baumbach. Buch: Greta Gerwig, Noah Baumbach. Mit: Greta Gerwig, Mickey Sumner, Michael Esper, Adam Driver, Michael Zegen, Grace Gummer. Länge: 86 Min. FSK: 6. Film des Monats der Jury der ev. Filmarbeit.
Die Möbius-Affäre (Frankreich 2012)
Nach "Staatsauftrag: Mord" ist "Die Möbius-Affäre" Eric Rochants zweiter Spionage-Thriller. Jeder der Akteure des Films verfolgt eine zweifache Agenda: Die Traderin Alice (Cécile de France) ist Spezialistin darin, Schwarzgeld über Investmentpakete zu waschen, und zieht so die Aufmerksamkeit zweier Geheimdienste auf sich. Besonders die des russischen Agenten "Moïse" (Jeran Dujardin), der eine heimliche Affäre mit ihr beginnt, während sein Team sie beobachtet. Obwohl der Thriller sich in der Hochfinanz und zwischen großen Schauorten abspielt, gelingt es ihm, sich kammerspielartig auf das Paar zu konzentrieren, das im Exil zwischen konstruierten Identitäten sich doch in authentischen und romantischen, echten Momenten begegnet.
Regie, Buch: Éric Rochant. Mit: Jean Dujardin, Cécile De France, Émilie Dequenne, Wendell Pierce, Tim Roth, Vladimir Menshov. Länge: 103 Min. FSK: 12.
Halbschatten (Deutschland/Frankreich 2013)
Das Regiedebüt Nicolas Wackerbarths funktioniert über genau beobachtete Details und Stimmungen, die Assoziationen für den Betrachter offen lassen: Der Thriller erzählt von Merle (Anne Ratte-Polle), die in das Haus ihres Verlegers Romuald geladen wird - der jedoch erst am Ende des Filmes erscheint. Bis dahin ist er die große Leerstelle, um die herum der Plot präzise konstruiert wird. Nur nach und nach erfährt man, dass Merle die Geliebte Romualds ist, die sich mit den Kindern des Verlegers konfrontiert sieht und sich selbst behaupten muss.
Deutschland/Frankreich 2013. Regie, Buch: Nicolas Wackerbarth. Mit: Anne Ratte-Polle, Emma Bading, Leonard Proxauf, Nathalie Richard, Maren Kroymann, Lou Castel, Jean Christoph Folly. Länge: 80 Min. FSK: 0.
What Happiness is (Österreich 2012)
Für seinen Dokumentarfilm begab sich der österreichische Regisseur Harald Friedl nach Bhutan auf die Suche nach dem Glück: Er reiste mit zwei Beamten des Ministeriums für Glück quer durch das Land, die die "Gross National Happiness", die durchschnittliche Zufriedenheit der Leute, ermitteln. Das lange abgeschottete Land Bhutan will seine Infrastruktur entwickeln und sich dem Westen öffnen, ohne dem Materialismus zu erliegen. In diesem weltweit einzigartigen Projekt sind die Beamten acht Monate lang unterwegs, um an Hand eines Fragebogens das Glück im Land zu ermitteln. Der wie ein Road Movie angelegte Film beeindruckt vor allem durch seine Aufnahmen aus einem Land, das bisher für Filmaufnahmen weitgehend geschlossen war.
Österreich 2012. Regie: Harald Friedl. Mit: Oliver Stritzel. Länge: 87 Min. FSK: 0.