Das teilte das Archiv am Dienstag mit. Es handele sich vorwiegend um Briefwechsel und persönliche Aufzeichnungen wie Terminkalender, sagte Sylvia Krauß, Leiterin der Abteilung Nachlässe und Sammlungen im Hauptstaatsarchiv, dem Evangelischen Pressedienst (epd). Vorerst werde der Nachlass der Forschung jedoch nicht zur Verfügung stehen.
###mehr-artikel###Die Akten bleiben den Angaben zufolge bis 2020 verschlossen: Wie für jedes Archivgut gelte auch für den Wagner-Nachlass eine "personenbezogene Schutzfrist", die erst zehn Jahre nach dem Tod des Betroffenen ende, erläuterte Krauß. Und auch nach 2020 bestünden Einschränkungen für einige Dokumente: Die Schutzfrist gelte weiterhin für in den Papieren genannte Dritte wie beispielsweise Familienangehörige.
Die Akten hatte Katharina Wagner, Tochter von Wolfgang Wagner und seit 2008 Leiterin der Bayreuther Festspiele, dem Archiv am 18. Juni übergeben. Die Dokumente, die bis in die 1930er Jahre zurückreichen, geben laut Krauß auch "einen Einblick in das private Leben" des Enkels von Richard Wagner.
Zugang zu Akten verweigert
Mehrfach hatten Historiker und Politiker in den vergangenen Jahren gefordert, die Akten zur Familiengeschichte der Nachfahren des Bayreuther Festspielgründers Richard Wagner (1813-1883) öffentlich zugänglich zu machen. Den Forschern wird vor allem der Zugang zum Nachlass von Siegfried Wagner, Festspielleiter von 1908 bis 1930, und dessen 1980 gestorbenen Frau Winifred, einer engen Vertrauten Adolf Hitlers, verwehrt. Diese Dokumente befinden sich seit über 30 Jahren im Besitz von Katharina Wagners Cousine Amelie Hohmann.