Jochen Cornelius-Bundschuh wird neuer badischer Bischof

Foto: epd-bild/Michael Hornung
Jochen Cornelius-Bundschuh (55), Leiter der Abteilung Theologische Ausbildung und Prüfungsamt im Evangelischen Oberkirchenrat in Karlsruhe, ist neuer Bischof der badischen evangelischen Landeskirche.
Jochen Cornelius-Bundschuh wird neuer badischer Bischof
Jochen Cornelius-Bundschuh (55) ist zum neuen Landesbischof der badischen evangelischen Landeskirche gewählt worden. Der Theologieprofessor wurde am Freitag in Bad Herrenalb von den Mitgliedern der Landessynode an die Spitze der Kirchenleitung von rund 1,25 Millionen Protestanten gewählt.

Der Theologieprofessor Jochen Cornelius-Bundschuh wird nächster Bischof der Evangelischen Landeskirche in Baden. Der 55-Jährige wurde am Freitag von der Landessynode in Bad Herrenalb für die Dauer von zwölf Jahren an die Spitze von rund 1,25 Millionen badischen Protestanten gewählt. Er folgt Landesbischof Ulrich Fischer (64), der seit 1998 amtiert und im Juni 2014 in den Ruhestand geht. Der aus Fulda stammende Cornelius-Bundschuh wird der theologischen Mitte zugerechnet. Er wird der fünfte badische Landesbischof nach dem Zweiten Weltkrieg.

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Er erhielt 61 Ja-Stimmen, vier Synodale stimmten gegen ihn, fünf enthielten sich, wie Synodalpräsidentin Margit Fleckenstein sagte. Cornelius-Bundschuh nahm die Wahl vor dem Kirchenparlament an.

Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Nikolaus Schneider, begrüßte, dass der künftige Landesbischof sein Augenmerk auf die "Ausbildung und Begeisterung junger Menschen für den Pfarrberuf" legen wolle. Dies sei ein Thema, das alle Landeskirchen und auch die EKD beschäftige. Außerdem zeigte sich der Ratsvorsitzende erfreut, dass Cornelius-Bundschuh die Ökumene besonders am Herzen liege. Der amtierende Bischof Fischer wünschte seinem Nachfolger, über Belastendem nicht das Lachen zu verlieren.

Der Freiburger Erzbischof Robert Zollitsch lud Cornelius-Bundschuh dazu ein, weiter "an der Zukunft der Ökumene" zu arbeiten. Es sei wichtig, "sich nicht nur das noch nicht Erreichte vor Augen zu führen, sondern ganz besonders auch die schon erlangten Gemeinsamkeiten". Der Weg der Christen sei "ein Weg der Ökumene", fügte Zollitsch hinzu, der auch Vorsitzender der katholischen Deutschen Bischofskonferenz ist.

Amtseinführung am 1. Juni 2014

Cornelius-Bundschuh wurde im vierten Wahlgang als einzig verbliebener Kandidat mit 61 von 70 Stimmen und damit mehr als der erforderlichen Zwei-Drittel-Mehrheit gewählt.

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Zuvor lag er bereits in allen Wahlgängen deutlich vor seinen zwei Mitbewerbern. Die hannoversche Oberlandeskirchenrätin Kerstin Gäfgen-Track (54) schied im dritten Wahlgang mit 24 Stimmen aus. Der Heidelberger Schulleiter Heinz-Martin Döpp (52) zog seine Kandidatur nach dem ersten Wahlgang zurück, nachdem er lediglich sechs Stimmen erhalten hatte.

Am 1. Juni 2014 wird der jetzige Landesbischof Ulrich Fischer in der Karlsruher Stadtkirche verabschiedet und sein Nachfolger in sein neues Amt eingeführt. Cornelius-Bundschuh leitet seit 2009 die Abteilung Theologische Ausbildung und Prüfungsamt im Oberkirchenrat der Landeskirche und war zuvor Leiter des Predigerseminars in Hofgeismar. Der künftige Bischof studierte in Göttingen, Tübingen und dem schottischen Edinburgh. 1988 promovierte er in Göttingen, 2008 wurde er Professor. Nach der Ordination war er von 1995 bis 2001 Pfarrer in Fuldabrück. 2001 wurde er Direktor des Predigerseminars Hofgeismar und war dort für die Vikarsausbildung und Fortbildung der Pfarrer verantwortlich. Er ist mit Pfarrerin Ulrike Bundschuh verheiratet. Das Ehepaar hat drei Kinder.