Die Verlegung des Hauptsitzes des regionalen europäischen Kirchenverbandes KEK in die politische Hauptstadt Europas mache Sinn, sagte der Generalsekretär des Weltkirchenrates, Olav Fykse Tveit, am Dienstag dem Evangelischen Pressedienst (epd). Er hoffe, dass der in Genf beheimatete Weltkirchenrat und die KEK auch nach dem Umzug ihre intensive Beziehungen weiter pflegen.
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Die rund 120 Mitgliedskirchen umfassende KEK hatte auf ihrer am Montag zu Ende gegangenen Budapester Vollversammlung beschlossen, das Ökumenische Zentrum in Genf bis 2015 in Richtung Brüssel zu verlassen. Der Weltkirchenrat ist der Eigentümer des Zentrums und vermietet Räumlichkeiten an die KEK. Neben dem Weltkirchenrat, der rund 350 Mitgliedskirchen umfasst, und der KEK haben dort weitere kirchliche Verbände seinen Sitz.
Alle ökumenischen Organisationen in Genf leiden unter finanziellen Problemen, ausgelöst durch Kursverluste aufgrund des starken Schweizer Franken. Zudem gilt Genf als eine der teuersten Städte der Welt. Wegen der finanziellen Schwierigkeiten hat der Weltkirchenrat eine Baufirma mit der Entwicklung des 34.000 Quadratmeter großen Areals beauftragt. So soll der Vermögenswert optimiert werden, ein späterer Teilverkauf ist angedacht.
Der Umzug der KEK von Genf nach Brüssel ist Teil einer umfassenden Reform, von der sich der Verband eine Stärkung seiner Rolle in Europa erhofft. Der Prozess der KEK-Erneuerung wurde von der Evangelischen Kirche in Deutschland angeschoben. Die KEK unterhält in Brüssel bereits Büros.