Die freiwilligen Helfer seien unverzichtbar für die Entwicklungszusammenarbeit der Bundesregierung, sagte Niebel dem Evangelischen Pressedienst (epd). Er äußerte sich anlässlich der Gründung des Deutschen Entwicklungsdienstes (DED) vor 50 Jahren. Am Freitagnachmittag war eine Feierstunde in Bonn geplant.
Der Minister zog eine positive Bilanz der Fusion des DED mit der Deutschen Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ) Anfang 2011. Die daraus hervorgegangene Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) mache für die Partner in den Entwicklungsländern vieles einfacher: "Ihre Dienste können jetzt viel übersichtlicher als früher angeboten und umgesetzt werden", sagte Niebel. Die Ansprechpartner seien viel klarer als früher und die Einsätze der Entwicklungshelfer wirksamer und effizienter. "Sie arbeiten als Fachkräfte auf der lokalen Ebene, haben eine 'Antennenfunktion' in den Programmen und sind zeitlich befristet tätig - damit fließt auch immer neues Know-how ins Land", erklärte der FDP-Politiker.
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Niebel räumte ein, dass die GIZ die Fusion noch "verdauen" müsse. "Unterschiedliche Unternehmenskulturen, unterschiedliche Instrumente und eben auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter müssen zusammengeführt werden. Bis alles und alle am richtigen Platz sind, braucht es etwas Zeit", sagte er. Das bundeseigene Unternehmen sei aber schon heute ein Weltmarktführer für die technische Zusammenarbeit.
Ehemalige DED-Entwicklungshelfer hatten die Fusion zuletzt scharf kritisiert und Niebel eine "massiv betriebene Kommerzialisierung der Entwicklungspolitik" vorgeworfen. Der DED-Freundeskreis erklärte, in der "wachstumsorientierten Unternehmenskultur" der GIZ habe uneigennütziges Engagement keinen Platz mehr. Der DED habe dort seine Identität verloren, sein solidarischer Ansatz werde "als Gutmenschentum denunziert". Die früheren Mitarbeiter forderten die Gründung eines neuen Entwicklungsdienstes.
Der DED war am 24. Juni 1963 nach dem Vorbild des "Peace Corps" in den USA gegründet worden. An der Gründungsfeier nahm neben Bundespräsident Heinrich Lübke, Bundeskanzler Konrad Adenauer (CDU) und Walter Scheel (FPD) als zuständigem Minister für wirtschaftliche Zusammenarbeit auch US-Präsident John F. Kennedy teil. Bis zur Fusion entsandte der DED 16.000 Fachkräfte. Die GIZ führt nach eigenem Bekunden das Engagement im Sinne einer Partnerschaft auf Augenhöhe fort.