Aktivisten: Opfer von Fabrikeinsturz in Bangladesch warten auf Hilfe

Aktivisten: Opfer von Fabrikeinsturz in Bangladesch warten auf Hilfe
Rund zwei Monate nach der Einsturzkatastrophe in der Textilindustrie von Bangladesch warten die Opfer weiter auf Hilfe.
28.06.2013
epd
Silvia Vogt

"Die deutschen Unternehmen vertrösten uns auf unsere Anfragen, konkrete Zusagen für Entschädigungen zu geben", berichtet Frauke Banse von der "Kampagne für Sauber Kleidung" dem Evangelischen Pressedienst (epd). "Die Leute brauchen sofort Hilfe", betont sie. "Je länger sich das hinzieht, desto größer wird das Elend."

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Beim Einsturz des Rana-Plaza-Gebäudes nahe Dhaka am 24. April, in dem mehrere Kleidungsfabriken untergebracht waren, kamen mehr als 1.100 Näherinnen ums Leben. Mehr als 2.500 wurden verletzt und haben teils bleibende Behinderungen davongetragen. Banses Informationen zufolge haben offenbar nur wenige Unternehmen korrekt Soforthilfe in Kontakt mit den Gewerkschaften geleistet.

Das nach dem Unglück von Dutzenden internationalen Händlern unterzeichnete Abkommen über Brandschutz und Gebäudesicherheit steht unterdessen in den Startlöchern und zeigt schon erste Erfolge. So seien Arbeiterinnen nach Warnung von Gewerkschaften nicht in eine baufällige Fabrik vorgelassen worden, sagt Banse. "Es hat damit schon so gewirkt, dass eine akute mögliche weitere Katastrophe verhindert wurde, und hat damit erste Früchte getragen." Anfang Juli soll der konkrete Plan für die Umsetzung des Abkommens auf dem Tisch sein.