Die mit jeweils 3.500 Euro dotierte Auszeichnung bekomme Demnig für sein Kunstprojekt, das die Erinnerung an die Vertreibung und Vernichtung von Menschen in der NS-Zeit lebendig halte, teilte die Evangelische Kirche in Mitteldeutschland am Freitag in Magdeburg mit. Morlok werde gewürdigt, weil er sich maßgeblich beim Erhalt der Gedenkstätte Auschwitz und beim Aufbau der Internationalen Jugendbegegnungsstätte dort engagiere.
Mit dem Kölner Bildhauer Demnig und Morlok aus Isny in Baden-Württemberg sollen Menschen geehrt werden, die sich in besonderer Weise um die Erinnerungskultur in Bezug auf die Schoah verdient gemacht haben, hieß es weiter. So hätten Demnigs "Stolpersteine" als Kunstdenkmal europaweite Bedeutung erlangt. Morlok widme sich der Erhaltung der zentralen Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau mit ihrer Architektur des Grauens als einer besonderen Herausforderung.
In der Magdeburger Johanniskirche
Der Preis soll am 16. November in der Magdeburger Johanniskirche traditionell im Rahmen der diesjährigen Ökumenischen Friedensdekade übergeben werden. Für die Laudatio vorgesehen ist ein Enkel von Lothar Kreyssig, der Professor an der Hochschule Harz in Wernigerode, Martin Kreyssig.
Der Lothar-Kreyssig-Friedenspreis wird von der gleichnamigen Stiftung seit 1999 alle zwei Jahre verliehen. Der Preis erinnert an den Präses der Synode der früheren evangelischen Kirchenprovinz Sachsen, Lothar Kreyssig (1898-1986). Er hatte 1958 auf der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland zur Gründung der Aktion Sühnezeichen aufgerufen. Sie leistet seither Friedens- und Aufbaudienste in den Ländern, die im Zweiten Weltkrieg unter der deutschen Besatzung in besonderem Maß gelitten haben.