"Es kann und muss mehr getan werden, um das internationale Engagement für die Armen zu stärken", sagte er am Donnerstag im Vatikan bei einer Audienz für Vertreter der UN-Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation (FAO). Die Weltwirtschaftskrise dürfe nicht weiter als Alibi für mangelnde Initiativen gegen Unterernährung missbraucht werden. Lösungsansätze dürften sich nicht auf eine Erhöhung der Produktivität beschränken, sagte der Papst mit Blick auf Forderungen der FAO. Die Produktion reiche bekanntlich ohnehin bereits für die Versorgung der Weltbevölkerung aus. Dass dennoch Millionen Menschen weltweit hungerten, sei ein "echter Skandal".
Die Menschenwürde droht nach den Worten des Papstes angesichts von Gewalt, Ausgrenzung, Krieg, Unterernährung und der Verletzung der Grundrechte zu einem abstrakten Begriff zu werden. Die Finanzspekulation bestimme über die Preise der Nahrungsmittel, "indem sie diese wie jede andere Ware behandelt, ihren ursprünglichen Zweck aber vergisst". Zur Bekämpfung der Ursachen des Hungers ist es aus Sicht des Papstes notwendig, "kurzsichtigen Wirtschaftsinteressen und der Machtlogik einer Minderheit entgegenzutreten, die die Mehrheit der Weltbevölkerung ausschließt".