17. Juni 1953: EKD erinnert an Drangsalierung junger Christen in DDR

17. Juni 1953: EKD erinnert an Drangsalierung junger Christen in DDR
Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) hat an den Arbeiteraufstand in der DDR vor 60 Jahren erinnert. Dabei gedachte der EKD-Ratsvorsitzende Nikolaus Schneider besonders an das damit verbundene Unrecht gegenüber jungen Christen.

"Schüler, die sich zum christlichen Glauben bekannten und sich in der Kirche engagierten, wurden in der DDR bis 1989 beschämt, verletzt und ausgegrenzt. Eine Rehabilitation fand auch nach 1989 kaum statt", erklärte Schneider. Es sei wichtig, an dieses Unrecht zu erinnern und die oft massiv beeinträchtigten Lebenschancen der Opfer wahrzunehmen und zu würdigen

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Seit April 1953 sei in der politisch gelenkten Presse eine Kampagne betrieben worden, die die evangelische Jugendarbeit der "Jungen Gemeinde" als Tarnorganisation des amerikanischen Geheimdienstes CIA dargestellt habe, fügte der Beauftragte des EKD-Rates für Seelsorge und Beratung von Opfern der SED-Kirchenpolitik, Curt Stauss, hinzu. Ziel der DDR-Führung sei es gewesen, massiven Druck auf die Kirche und die Jugendlichen aufzubauen. Stauss: "Viele Jugendliche erklärten unter Zwang den Austritt aus den Kreisen der Jungen Gemeinde und Tausende von Schülerinnen und Schülern wurden damals von ihren Schulen ausgeschlossen."

Am 17. Juni 1953 hatten sich in Ost-Berlin und mehr als 700 weiteren Orten der DDR rund eine Million Menschen an Streiks und Demonstrationen beteiligt. Sie forderten den Rücktritt der Regierung, freie Wahlen, die Freilassung der politischen Häftlinge und eine Anhebung des Lebensstandards. Bei der gewaltsamen Niederschlagung der Proteste durch sowjetische Truppen und Volkspolizei kamen mehr als 50 Demonstranten ums Leben.

Der Volksaufstand war der erste große Aufstand gegen eine kommunistische Diktatur nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs. In der alten Bundesrepublik war der Tag als "Tag der Deutschen Einheit" ein nationaler Feiertag.