Ein Täter der Rabbiner-Attacke in Offenbach stellt sich

Ein Täter der Rabbiner-Attacke in Offenbach stellt sich
Nach der Attacke auf einen Offenbacher Rabbiner vor anderthalb Wochen hat ein Jugendlicher seine Mittäterschaft gestanden. Der 14-Jährige habe sich als Haupttäter bezeichnet und angegeben, dass ihm der Vorfall sehr leidtue, teilten das Polizeipräsidium Offenbach und die Staatsanwaltschaft Darmstadt am Dienstag mit.

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Der Jugendliche habe laut Behörden eingeräumt, gemeinsam mit anderen Jugendlichen nordafrikanischer Herkunft im Alter zwischen elf und 15 Jahren den Rabbiner beschimpft zu haben. Er wolle sich bei dem jüdischen Geistlichen für sein Verhalten und das seiner Freunde entschuldigen.

Die Ermittlungen gegen Unbekannt wegen des Verdachts auf Beleidigung und Körperverletzung würden fortgesetzt, sagte Staatsanwalt Sebastian Zwiebel dem Evangelischen Pressedienst (epd). Es gebe zwar eine Aussage, aber es bestünden Widersprüche zu dem Bericht des angegriffenen Rabbiners. Noch sei ungeklärt, welche Äußerungen aus der Gruppe der Jugendlichen genau gefallen seien und ob die antisemitischen Äußerungen gezielt an den Rabbiner gerichtet waren.

Rabbiner Gurewitz will Anzeige möglicherweise zurückziehen

Der Rabbiner Menachem Mendel Gurewitz äußerte sich erfreut über das Geständnis des Jugendlichen. "Es ist sehr schön, dass er sich mit mir treffen will", sagte er dem epd. Die Jüdische Gemeinde Offenbach werde das Treffen organisieren. Er werde sich die Bitte um Entschuldigung anhören und sie gerne annehmen. "Ich will keine Strafe für die Jugendlichen. Es reicht mir, wenn sie wissen, was sie getan haben", sagte Gurewitz. Er werde überlegen, ob er die Anzeige zurückziehe.

Der Rabbiner der örtlichen jüdischen Gemeinde war nach eigenen Angaben in einem Einkaufszentrum von sechs bis acht südländisch aussehenden Jugendlichen angegangen worden. Er sei beschimpft und geschubst worden. Zwei Sicherheitsleute des Zentrums hätten Partei für die Jugendlichen ergriffen und ihn gezwungen, seine Handyfotos von den Angreifern zu löschen. Kein Passant sei zu Hilfe gekommen. Mit Hilfe eines zufällig vorbeifahrenden Bekannten sei er der Gruppe entkommen. Die Polizei hatte angekündigt, die Videoaufzeichnungen des Einkaufszentrums auszuwerten.