EKD-Ratsvorsitzender erhielt Ehrendoktorwürde in Budapest

EKD-Ratsvorsitzender erhielt Ehrendoktorwürde in Budapest
Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Nikolaus Schneider, ist am Dienstag mit der Ehrendoktorwürde der Theologischen Fakultät der Károli Gárspár Reformierten Universität in Budapest geehrt worden. Das teilte die EKD in Hannover mit.

Der evangelische Theologe habe immer wieder die Ansicht vertreten, dass religiöse und kirchliche Themen mitten in die Gesellschaft gehörten. Auch viele "vordergründig politische Themen" hätten durchaus eine theologische Dimension.

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In einem Vortrag anlässlich der Ehrung sprach der Ratsvorsitzende über das Verhältnis von Kirche und Staat. Dabei betonte Schneider, dass die evangelische Kirche sich bei Stellungnahmen zu Sozialethik, Bioethik oder Wirtschaftsethik keine staatlichen Aufgaben anmaße. Vielmehr handele es sich dabei um theologische Antworten auf brennende Gegenwartsfragen.

Pastoren aus den Reihen der Roma

Schneider hält sich seit Montag zu Gesprächen mit Kirchenvertretern in Ungarn auf. Er informierte sich über die Arbeit der Reformierten Kirche mit den rund 800.000 Roma in Ungarn. Nach einem Treffen mit Mitarbeitern von Romaprojekten bescheinigte der Ratsvorsitzende der ungarischen Kirche, die Roma würden als Schwestern und Brüder betrachtet, ohne die Probleme im Zusammenleben zu beschönigen. Zudem strebe die Kirche an, Pastoren aus den Reihen der Roma zu gewinnen.

Anerkennend äußerte sich Schneider über die Bildungsangebote der Kirche für die Roma. Neben Hausaufgabenhilfe und Nachhilfe erhielten junge Roma nach dem Abitur Stipendien sowie das Angebot eines Wohnheimplatzes. Dabei sei es keineswegs Ziel, die Roma aus ihrer Herkunftsmilieus zu lösen und damit heimatlos zu machen. Vielmehr würden die Roma von der reformierten Kirche dabei unterstützt, das herkömmliche Milieu ohne Druck von außen zu verändern, ergänzte der Ratsvorsitzende.