Hochwasser: Hoffen in Sachsen, Bangen in Sachsen-Anhalt

Foto: epd-bild/Steffen Schellhorn
Hochwasser: Hoffen in Sachsen, Bangen in Sachsen-Anhalt
Die Lage in den ostdeutschen Hochwassergebieten hat sich in zurückliegenden Stunden unterschiedlich entwickelt. An der Elbe in Dresden wurde offenbar am Donnerstagmorgen der Scheitel erreicht. In anderen Regionen in Sachsen, aber vor allem auch in Sachsen-Anhalt bereiten sich die Menschen dagegen weiter auf das Schlimmste vor.

In Sachsen-Anhalt hat sich die Lage in Halle-Neustadt mit 30.000 gefährdeten Einwohnern stabilisiert, allerdings bleibt sie angespannt. Die Kronen des Gimritzer und des Passendorfer Dammes am Rande der Plattenbau-Großsiedlung würden inzwischen nicht mehr überspült, teilte ein Sprecher der Saalestadt am Donnerstagmorgen mit. Dennoch bleibe die Situation auch für die Innenstadt kritisch.

In der Nacht zum Mittwoch hatte die Saale in Halle am Pegel Trotha die Marke von acht Metern überschritten, der höchste Wert seit 400 Jahren. Er sank im Laufe des Tages wieder etwas und fiel inzwischen unter acht Meter, die Tendenz ist laut Stadtsprecher weiter rückläufig.

Prognosen sind äußerst schwierig

Dem Krisenstab der Landesregierung Sachsen-Anhalt zufolge verlagert sich die Wucht der Flut zunehmend an den Unterlauf der Saale und an die Elbe, in die sie mündet. Besonders gefährdet seien derzeit Calbe und Bernburg.

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An der Elbe in Dresden steht der Pegel seit Donnerstagmorgen bei 8,75 Meter. Beim sogenannten Jahrhunderthochwasser 2002 hatte die Elbe in Dresden eine Höchstmarke von 9,40 Meter erreicht.

In Brandenburg bleibt die Lage nach Einschätzung von Innenminister Dietmar Woidke (SPD) weiterhin sehr angespannt. Dies gelte insbesondere für die Elbe. Im Vergleich zu 2002 etwa seien Prognosen über die Entwicklung in den nächsten Tagen diesmal äußerst schwierig, sagte Woidke nach einer Krisensitzung dem Inforadio vom Rundfunk Berlin-Brandenburg (RBB). Unklar sei vor allem, ob sich die einzelnen Hochwasserscheitel addieren oder ob mehrere Scheitel hintereinander kommen.