"Wir wissen längst, das dass eine nationale Frage ist", sagte Meister am Donnerstag auf der Synode der Evangelischen Landeskirche Hannovers. Er habe deshalb in den vergangenen Tagen alle leitenden Theologen der evangelischen Landeskirchen in Deutschland gebeten, sich dieses Themas anzunehmen und auf die jeweiligen Landesregierungen zuzugehen. Die Situation in Gorleben beschäftige die hannoversche Landeskirche schon seit mehr als 30 Jahren.
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Das von Niedersachsen und dem Bund ausgehandelte Endlager-Suchgesetz kommt demnächst in den Bundestag. Die Landeskirche sehe es an einigen Punkten kritisch, sagte Meister. So müsse es mehr Bürgerbeteiligung geben. Eine Kernforderung sei, dass die Standortsuche nach den neusten und international anerkannten wissenschaftlichen Kriterien ausgeführt werde. Auch sei das Versprechen, dass es keine weiteren Castor-Transporte nach Gorleben geben werde, rechtlich nicht abgesichert. "Hier müssen wir hartnäckig bleiben."
In seinem turnusgemäßen Bericht beglückwünschte der Landesbischof den niedersächsischen Landtag, der am Mittwoch den Reformationstag am 31. Oktober 2017 nahezu einstimmig zum gesetzlichen Feiertag erklärt hatte. Das 500. Jubiläum des Thesenanschlags Martin Luthers (1483-1546) gilt als historisches Datum für das gesamte Christentum.
Meister begrüßte zudem die Einigung zwischen Gewerkschaften und Diakonie im Streit um die Tarife für rund 30.000 Diakonie-Beschäftigte in Niedersachsen. "Das Ergebnis ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg, kirchengemäße Tarifverträge auszuhandeln, um schließlich als Ziel einen Flächentarifvertrag Soziales für Niedersachsen zu erhalten." Damit betrete die Diakonie Neuland. Die diakonischen Arbeitgeber und die Gewerkschaften ver.di und Marburger Bund hatten in der vergangenen Woche eine Tarifvereinbarung unterzeichnet.