Laut Pfarrer José Antonio Conceição von der venezolanischen Bischofskonferenz stellte der Abfüllbetrieb Pomar die Produktion des Weines mangels einiger Zutaten ein. Jetzt werde geprüft, ob Wein, der den speziellen Anforderungen der katholischen Kirche entspricht, aus Chile oder Argentinien importiert werden könne. Angesichts des Mangels an Weizen erwägen einige Gemeinden, die Hostien vorübergehend aus Maismehl herzustellen.
Seit einigen Monaten kommt es in Venezuela zu Versorgungsengpässen bei einigen Produkten. Sie betreffen Lebensmittel ebenso wie Toilettenpapier und andere Hygieneartikel. Unternehmer begründen die Produktionsausfälle zumeist mit einem Mangel an Devisen. Auch die staatlichen Preiskontrollen seien ein Grund, weniger zu produzieren.
Der sozialistische Präsident Nicolás Maduro warf den Unternehmen mehrfach vor, mit einer Drosselung der Produktion und der Verknappung von Lebensmitteln Unruhe im Land zu stiften. Venezuela ist seit Jahren in zwei politische Lager gespalten. Anhänger des kürzlich verstorbenen Präsidenten Hugo Chávez und die rechte Opposition stehen sich unversöhnlich gegenüber. Bis heute hat der Oppositionskandidat Henrique Capriles den knappen Wahlsieg des Chavisten Maduro im April dieses Jahren nicht anerkannt.