Im Kampf gegen den Klimawandel wollen Experten weltweit enger zusammen arbeiten. "Sorgfältige Beobachtungen und moderne Computersimulationen lassen uns heute sehr sicher sein, dass der Ausstoß von Treibhausgasen zu Klimawandel führt", sagte Hans Joachim Schellnhuber, Direktor des Potsdam Instituts für Klimafolgenforschung, zum Auftakt der Konferenz "Impact World 2013" am Montag in Potsdam. Die Auswirkungen der Erderwärmung auf die Gesellschaft zu analysieren, sei aber wissenschaftlich sehr komplex. Daher sei es dringend nötig, dass sich verschiedene Forschungsbereiche stärker miteinander vernetzten, betonte Schellnhuber weiter.
Die bis Donnerstag stattfindende Klimafolgen-Konferenz solle den Beginn dafür markieren. Auf der nach Veranstalterangaben weltweit ersten Konferenz dieser Art tauschen sich rund 300 Teilnehmer darüber aus, wie zum Beispiel Sozialwissenschaftler und Naturwissenschaftler enger zusammenarbeiten können. Insbesondere die Folgen des Klimawandels für spezifische Regionen seien bislang noch nicht ausreichend erforscht, hieß es. Konkrete Daten würden aber vor allem von der Politik gebraucht, um Maßnahmen gegen die Folgen des Klimawandels treffen zu können.
"Der Klimawandel birgt das Risiko, Millionen Menschen in Armut zu stürzen"
Zwar gebe es bereits genügend wissenschaftliche Daten über den Klimawandel, betonte EU-Klimakommissarin Connie Hedegaard. Es mache aber einen großen Unterschied, ob sich die Erderwärmung in den nächsten Jahren um zwei oder sechs Grad Celsius zunehme. Bislang ist sich die Wissenschaft über das künftige Ausmaß der Erderwärmung uneinig.
"Den weltweiten Ausstoß von Treibhausgasen zu verringern, muss unsere erste Priorität bleiben, um die globale Erwärmung unter 2 Grad zu halten und gefährlichen Klimawandel zu vermeiden", betonte Hedegaard weiter. Negative Effekte eines sich verändernden Klimas würden bereits jetzt immer deutlicher. Die Anpassung an diesen Wandel sei eine der fundamentalsten Herausforderungen.
Die Weltbank-Vizepräsidentin für nachhaltige Entwicklung, Rachel Kyte, betonte: "Der Klimawandel birgt das Risiko, Millionen Menschen in Armut zu stürzen." Die Verringerung der Klimarisiken für die ärmsten Menschen der Welt sei deshalb "ein ökonomisches, soziales und moralisches Gebot für jene, die in der Entwicklungshilfe tätig sind und eigentlich für uns alle." Entwicklungsstaaten, die am wenigsten zu den globalen Treibhausgas-Emissionen beitragen, seien von den negativen Auswirkungen am stärksten betroffen.