Ein Bündnis aus rund 100 Initiativen, Kirchen und Verbänden sowie der Stadt Karlsruhe hat zu Kundgebungen gegen eine für Samstagmittag erwartete Neonazi-Demonstration aufgerufen, die am Freitagabend vom Verwaltungsgerichtshof (VGH) in Mannheim genehmigt worden war.
"Es sind derzeit 1.200 Menschen unterwegs mit weiterem Zulauf", sagte ein Polizeisprecher dem Evangelischen Pressedienst (epd). Das Bündnis schätzte die Zahl der Demonstranten gegen rechts auf rund 2.000.
Gericht hebt Versammlungsverbot auf
Auch die Stadt Karlsruhe, die zuvor knapp 300 bunte Großfahnen und mehr als 8.000 Plakate im Stadtgebiet verteilt hat, hat zu einer Kundgebung unter dem Motto "Flagge zeigen" aufgerufen. Die Stadt wolle sich "öffentlich und wahrnehmbar solidarisieren mit Werten, die uns wichtig sind, die wir kennen und verteidigen", sagte Oberbürgermeister Frank Mentrup (SPD).
Das Verwaltungsgericht Karlsruhe hatte am Donnerstag das von der Stadt verhängte Versammlungsverbot für die rechtsextreme Demonstration aufgehoben. Die dagegen gerichtete Beschwerde beim VGH blieb erfolglos. Es lägen keine hinreichend konkreten Anhaltspunkte vor, dass aus der Versammlung heraus Straftaten begangen werden könnten oder gegen Tatbestände der Volksverhetzung verstoßen werde, argumentierte das Gericht.