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"Ein junger Papst, vielleicht um die 40, wäre ein großer Fortschritt. Er könnte lange regieren und eine Identifikationsfigur für viele werden", sagte der langjährige ARD-Journalist der "Zeit"-Beilage "Christ und Welt". Seelmann-Eggebert: "Dem Papst fehlen Frau und Kinder, mit denen sich Gläubige identifizieren könnten. Aber er hat die Chance zur Kontinuität, wenn er früh gewählt wird." Papst Franziskus ist 76 Jahre alt.
Der Journalist schlug zudem vor, die Kirche als föderatives Gebilde zu betrachten, das ein Kirchenparlament aus Laien und Kirchenfürsten brauche. Der Papst sei durch seine große Macht zu langsam. "Es reicht nicht, wenn ab und zu 120 Kardinäle und noch seltener 300 Bischöfe zusammenkommen und vorbereitete Stellungnahmen ablesen. Der Papst muss einen repräsentativen Kreis aus allen Kontinenten bilden, der schnell verfügbar ist", erklärte Seelmann-Eggebert.
Die Europäischen Monarchien seien deshalb so stabil, weil sie Macht abgegeben hätten, unterstrich der Experte. Obwohl der Papst wohl kaum gestürzt werden könnte wie ein weltlicher Monarch, brauche es Reformen, um die Handlungsfähigkeit des Vatikans zu erhalten.