Bei dem Treffen stehe das Thema Religion und Toleranz im Mittelpunkt, teilte die EKD am Mittwoch in Hannover mit. Justin Welby hat das Amt als oberster Repräsentant der anglikanischen Weltgemeinschaft mit rund 80 Millionen Mitgliedern im Frühjahr dieses Jahres angetreten. Er folgte Rowan Williams.
Das Treffen finde im Rahmen der Meissen-Partnerschaft statt, in der die Beziehungen zwischen der EKD und der anglikanischen Kirche von England koordiniert werden. Im Mittelpunkt der diesjährigen Konsultation vom 23. bis 26. Mai stehe das Thema interreligiöses Engagement. "Unsere englischen Partner in der Meissen Kommission haben unsere Themenjahre in der Vorbereitung auf das Reformationsjubiläum 2017 aufgegriffen", erklärte der braunschweigische Landesbischof Friedrich Weber, der deutsche Co-Vorsitzende der Meissen Kommission.
Themenjahr "Reformation und Toleranz"
Die evangelische Kirche hat die Jahre vor dem 500-Jahrfeier der Reformation 2017 einem bestimmten Thema gewidmet. 2013 steht unter dem Motto "Reformation und Toleranz". "Wir freuen uns darauf, von den Erfahrungen der Kirche von England zu hören", fügte Bischof Weber hinzu. So seien Gespräche mit Vertretern der Sikh-Gemeinschaft, der Hindus und der Muslime in Leicester geplant. Rund 40 Prozent der Einwohner der mittelenglischen Stadt seien Einwanderer, damit sei die Stadt eine der ethnisch vielfältigsten im Vereinigten Königreich, hieß es weiter. Leicester gelte daher als Modell für Toleranz.
In der "Meissener Erklärung" haben sich EKD und die anglikanische Kirche von England 1991 zur Kanzel- und Abendmahlsgemeinschaft verpflichtet. Pfarrer können danach in der jeweils anderen Kirche predigen und Gläubige am jeweiligen Abendmahl teilnehmen. Im sächsischen Meißen begann die Annäherung der beiden Kirchen und gipfelte zunächst in der dort 1988 veröffentlichen "Gemeinsamen Feststellung". 1991 wurde dann die "Meissener Erklärung" verabschiedet.