FDP-Politikerin Gruß: Eltern sind Moralpredigten leid
Die Generalsekretärin der bayerischen FDP und familienpolitische Sprecherin der liberalen Bundestagsfraktion, Miriam Gruß, hat sich die Einmischung der Kirchen in die Lebensführung von Familien verbeten. Deutschlands Familien seien "die ewigen Moralpredigten von Politik und Kirche langsam leid".
Als Mutter könne sie nicht nur auf die Ratschläge Altlinker verzichten, die Hausfrauen als provinziell diffamieren. Sie könne auch "auf die Ratschläge konservativer Kirchenvertreter verzichten, die selbst in ihrem Leben noch kein Kind großgezogen haben", sagte Gruß.
Sie bezog sich damit auf Äußerungen von Kardinal Joachim Meisner (79). Der Kölner Erzbischof hatte in einem Zeitungsinterview kritisiert, dass Frauen von Politik und Gesellschaft heute nicht mehr ermutigt würden, zu Hause zu bleiben und mehrere Kinder zur Welt zu bringen.
Gruß sagte, statt den Menschen moralische Vorhaltungen zu machen, solle die Kirche Mütter und Väter in ihren unterschiedlichen Lebensentwürfen bestärken. Familien brauchten Unterstützung und keine Bevormundung.