Die geplante Aufnahme von 5.000 besonders schutzbedürftigen Personen sei ein wichtiges Zeichen, sagte Jung am Montag in Darmstadt. Angesichts von 1,4 Millionen Flüchtlingen in den Anrainerstaaten Syriens und 8.000 Menschen, die täglich aus dem Bürgerkriegsland fliehen, müssten aber weitere Schritte folgen, sagte Jung, der auch Vorsitzender der Kammer für Migration und Integration der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) ist.
###mehr-artikel###
Für die insgesamt rund 40.000 Syrer in Deutschland forderte Jung die Ermöglichung des Familiennachzugs. "Viele Syrer wenden sich in diesen Tagen verzweifelt an diakonische und kirchliche Beratungsstellen, weil sie Familienangehörige zu sich holen und so in Sicherheit bringen möchten. Das sollte jetzt schnell und unbürokratisch ermöglicht werden", sagte der evangelische Theologe. Die Bundesländer hätten die Möglichkeit, Familienangehörige außerhalb des Notaufnahmekontingents aufzunehmen.
Jung erinnerte daran, dass allein in der Türkei bisher 400.000 syrische Flüchtlinge Zuflucht gesucht hätten, bis Jahresende werde dort eine Million Menschen aus Syrien erwartet. Der Kirchenpräsident äußerte sich besorgt über erste Forderungen aus dem besonders belasteten Libanon und der Türkei, Pufferzonen und Flüchtlingslager innerhalb Syriens einzurichten. "Dort besteht die große Gefahr, dass Flüchtende nicht wirklich geschützt sind." Die Nachbarstaaten Syriens sollten spürbar entlastet werden, forderte der Theologe.