Vier von fünf Bürgern finden Vermögensverteilung ungerecht

Vier von fünf Bürgern finden Vermögensverteilung ungerecht
Vier von fünf Bundesbürgern bewerten die reale Vermögensverteilung in Deutschland als ungerecht. Das geht aus einer repräsentativen Umfrage im Auftrag des Paritätischen Gesamtverbandes hervor, die am Donnerstag in Berlin vorgestellt wurde. Den Befragten waren die Zahlen aus dem aktuellen Armuts- und Reichtumsbericht der Bundesregierung zur Beurteilung vorgelegt worden, wonach die reichsten zehn Prozent aller Haushalte über 53 Prozent des Gesamtvermögens verfügen, während die untere Hälfte der Gesellschaft nur ein Prozent besitzt.

Wenn die Frage nach der Vermögensverteilung allgemein und ohne die Nennung von Zahlen gestellt wird, empfinden den Angaben zufolge immer noch zwei Drittel der Bevölkerung die Verteilung als ungerecht, 23 Prozent als gerecht, der Rest ist unentschieden. Der Eindruck materieller Ungerechtigkeit besteht bei Anhängern aller Parteien, auch 72 Prozent der Unionswähler finden die Vermögensverteilung nicht gerecht.

Drei Viertel der Bundesbürger (77 Prozent) befürworten eine stärkere Besteuerung hoher Einkommen und Vermögen. Unter den Unionswählern sind es 66 Prozent, bei SPD-, Grünen- und Linksparteianhängern 85, 86 und 87 Prozent. FDP-Anhänger wurden nicht erfasst.

TNS Infratest hatte die Zahlen im Auftrag des Verbandes Anfang Mai ermittelt. Befragt wurden 1.000 Erwachsene.