Vor der Bundestagsdebatte zum Stand des Umbaus an diesem Donnerstag kritisierte Verbandschef Ulrich Kirsch im ZDF-"Morgenmagazin", dass die Bundeswehr zu viele Aufträge bei zu wenig Personal wahrnehmen müsse. "Das führt dazu, dass wir Unwuchten haben im Verhältnis von Einsatzzeit zu Pausen", sagte er. Dringenden Handlungsbedarf sieht Kirsch auch bei der Planungssicherheit für die Truppenmitglieder.
###mehr-artikel###
Die Reform selbst bezeichnete der Chef des Bundeswehrverbands als alternativlos: "Nun ist das vergossene Milch und wir müssen damit umgehen." Die Art und Weise, wie sie durchgeführt werde, lasse aber viele Alternativen zu.
De Maizière: Bundeswehrreform ist "tiefgreifender Umbruch"
Verteidigungsminister Thomas de Maizière (CDU) hat die vor drei Jahren eingeleitete Bundeswehrreform als "tiefgreifenden Umbruch" bezeichnet. "Mit der Neuausrichtung der Bundeswehr setzen wir einen verteidigungspolitischen Schlussstrich unter den Kalten Krieg", sagte er am Donnerstag in einer Regierungserklärung im Bundestag. Er verteidigte die Reform gegen Kritik aus der Truppe und betonte, am Zeitplan festhalten zu wollen. "Es ist aber notwendig, dass wir alles gleichzeitig und gemeinsam auf den Prüfstand stellen und anpacken."
Der Umbau wurde im Frühjahr 2010 vom damaligen Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) auf den Weg gebracht. Dazu gehören die Aussetzung der Wehrpflicht, die Reduzierung der Truppenstärke sowie Standortschließungen.