Misereor: Continental-Zulieferbetrieb verletzt Menschenrechte

Misereor: Continental-Zulieferbetrieb verletzt Menschenrechte
Das katholische Hilfswerk Misereor wirft einem philippinischen Zulieferbetrieb des Unternehmens Continental schwerwiegende Menschenrechtsverletzungen vor.

Das Werk Daeduck Philippines Inc., das für den Automobilzulieferer-Konzern mit Sitz in Hannover Leiterplatinen herstellt, verweigere rechtswidrig reguläre Verträge und existenzsichernde Löhne, erklärte Misereor gemeinsam mit dem Dachverband der Kritischen Aktionäre am Mittwoch in Aachen. Zudem fehle es an Gesundheits-, Arbeitssicherheits- und Feuerschutzvorkehrungen.

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Die Continental AG wies die Vorwürfe zurück. Es habe ausführliche Prüfungen vor Ort gegeben, sagte eine Unternehmenssprecherin in Regensburg dem Evangelischen Pressedienst (epd). Dabei seien keine Verletzungen geltenden philippinischen Rechts oder von Menschenrechten festgestellt worden. Continental habe bei der Überprüfung intensiv und offen mit dem Zulieferer zusammengearbeitet.

Misereor würdigte, dass beim Brandschutz und der Sicherheit in den vergangenen Monaten einige Fortschritte bei Daeduck zu beobachten gewesen seien. Doch würden Arbeitsrechte weiterhin systematisch verletzt, hieß es. Obwohl ein Arbeitsgericht im Januar verfügt hatte, sechs im Jahr 2011 entlassene Arbeiter wieder einzustellen, habe sich Daeduck bislang geweigert, das Urteil umzusetzen. Zudem seien 2011 zehn Betriebsratmitglieder wegen ihrer Betätigung in einer unabhängigen Gewerkschaft entlassen worden.

"Gemeinsam mit Misereor erwarten wir, dass Continental die Einhaltung dieser Rechte bei Daeduck umfassend überprüft, auf die Einhaltung des Rechts auf reguläre Verträge drängt und einen Prozess zur Anerkennung freier Gewerkschaftstätigkeit ermöglicht", erklärte Markus Dufner vom Dachverband der Kritischen Aktionäre.