Die neue Kirche solle ein "offener Raum für Menschen unterwegs" sein, sagte die Vorsitzende des Fördervereins Autobahnkirche Siegerland, Ute Pohl, am Montag bei der Vorstellung des Bauwerks in Wilnsdorf. Ziel sei, dass Reisende in der Stille des Raumes zu sich selbst und zu Gott finden.
###mehr-artikel### Der eigens gegründete Trägerverein ließ die Kirche bauen und warb die rund 1,5 Millionen Euro Baukosten bei Sponsoren ein. Als ökumenische Einrichtung wird sie von christlichen Kirchen sowie Freikirchen der Region begleitet. In der Kirche sollen evangelische und katholische Andachten, Zielgruppengottesdienste für Trucker und Motorradfahrer sowie Kulturveranstaltungen stattfinden. Das Gotteshaus wird rund um die Uhr für Besucher geöffnet sein.
Kirche passend zum Autohof
Michael Schumacher vom Architekturbüro schneider+schumacher aus Frankfurt am Main sagte, die Kirche wirke von außen "abstrakt und realitätsfern, innen aber warm und freundlich". Der Architekt passte die äußere Erscheinung der Kirche an die Umgebung des Autohofs an: Der weiße, zackige Bau mit zwei Türmen sieht von der Autobahn aus wie das Autobahnkirchen-Symbol auf Wegweisern. Eine Kuppel aus hölzernen Waben mit indirekter Beleuchtung bildet das Innere des Kirchenraumes. Die Ausstattung ist mit einem weißen Kreuz, einem Altar und einem Kerzenhalter bewusst einfach gestaltet. Schumacher hatte sich mit seinem Entwurf bei einem Wettbewerb durchgesetzt.
###mehr-links###Die erste Autobahnkirche in Deutschland wurde im Jahr 1958 in Adelsried an der A8 eingeweiht. Der Ausbau des Autobahnkirchennetzes wird von der Akademie der Versicherer im Raum der Kirchen mit Sitz in Kassel koordiniert. Die Akademie organisiert die Vernetzung der deutschen Autobahnkirchen untereinander und veranstaltet die jährliche Konferenz der Autobahnkirchenpfarrer.