Es sei von einer Mensch-zu-Mensch-Übertragung des neuen Erregers auszugehen, erklärte die Gesundheitsbehörde am Montag in Genf. Sie sprach von einer "globalen Sorge". Das Wissen über das neue Virus sei noch sehr lückenhaft.
Das Coronavirus kann Lungenentzündungen auslösen und zu Nierenversagen führen. Eine Mensch-zu-Mensch-Übertragung sei nach den bisherigen Erkenntnissen nur bei "engem Kontakt" möglich, unterstrich die WHO.
###mehr-artikel### Bis Sonntag lagen der Organisation Informationen über 34 in Laboren bestätigte menschliche Infektionen mit dem neuen Virus vor, 18 Fälle verliefen tödlich. In Saudi Arabien ereigneten sich bislang die meisten Fälle: In dem Königreich verbreitete sich das Virus in einem Krankenhaus, 15 Menschen infizierten sich, sieben Patienten starben. Ein Team der WHO reiste in die Hauptstadt Riad, um mit den Behörden die Lage zu erörtern.
Kein erhöhtes Risiko in Deutschland
Weitere Fälle traten in Deutschland, Frankreich, Großbritannien und Jordanien auf. In Deutschland besteht laut dem Robert Koch Institut jedoch "kein erhöhtes Risiko für Erkrankungen in der Allgemeinbevölkerung". Es habe bislang zwei importierte Erkrankungsfälle gegeben, aus Katar und aus den Vereinigten Arabischen Emiraten. Die Patienten wurden in Essen und München behandelt. Die abgeschlossene Untersuchung von Kontaktpersonen in Essen habe keinen Hinweis auf Infektionen ergeben, bisherige Ergebnisse der Untersuchung in München hätten ebenfalls eine Übertragungen nicht bestätigt.
Die wissenschaftliche Abkürzung für das seit 2012 auftretende Virus lautet NCoV. Das neue Virus und der SARS-Erreger gehören laut WHO dem gleichen Stamm an. Die Lungenkrankheit SARS tötete 2002 und 2003 Hunderte Menschen. Die WHO nannte die Verwandtschaft der Viren "besorgniserregend".