"In einzelnen Ländern braucht fast jedes zweite Kind gezielte Sprachförderung", sagte Böhmer der "Bild"-Zeitung (Montagsausgabe) in Berlin: "Das ist eine gewaltige Aufgabe. Sie muss überall oberste Priorität haben."
Jedes dritte Kind unter fünf Jahren komme aus einer Zuwandererfamilie, erklärte die Staatsministerin. Die Sprachdefizite kündigten sich oft bereits im Kindergarten an, wirkten sich dann aber vor allem in der Grundschule aus.
Dem Bericht zufolge belegen neue statistische Zahlen von Bund und Ländern, die der "Bild"-Zeitung vorliegen, dass die Deutschkenntnisse vieler Schüler mit Migrationshintergrund nicht ausreichen, um dem Schulunterricht zu folgen. Als Beispiel wird Hamburg genannt, wo laut Statistikamt Nord 23 Prozent der Grundschüler zu Hause kaum Deutsch sprechen. In Bayern ist demnach für 14,7 Prozent der Grundschüler die "Verkehrssprache in der Familie nicht Deutsch"; in Nordrhein-Westfalen, dem bevölkerungsreichsten Bundesland, trifft dies auf 18 Prozent zu.