Bis heute gibt der Text weltweit mehr als 80 Millionen reformierten Christen Orientierung im Leben und in Glaubensfragen. An dem zentralen Festakt an diesem Samstag in der Heidelberger Heiliggeistkirche werden neben mehreren hundert Gästen auch der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) und der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Nikolaus Schneider, erwartet.
Der Katechismus wurde auf Initiative des pfälzischen Kurfürsten Friedrich III. im Jahr 1563 von Zacharias Ursinus, einem Schüler Melanchthons, in Heidelberg als Handbuch für den christlichen Unterricht in Kirche und Schule herausgegeben. 1619 wurde er von der Dordrechter Synode anerkannt und hat seitdem vielerorts das geistliche und politische Leben geprägt. Die Schrift wurde zum Symbol des Aufbruchs und der Veränderung in Europa, Amerika und Asien.
Ökumenische Gäste
Das Festwochenende beginnt an Christi Himmelfahrt (9. Mai) mit einem Gottesdienst, der in der ARD live von 10 bis 11 Uhr übertragen wird. Mit dem Bekenntnisbuch befasst sich ein internationales Symposium, das das Wissenschaftlich-Theologische Seminar der Universität Heidelberg veranstaltet. Zu der Tagung "Profil und Wirkung des Heidelberger Katechismus" werden vom 9. bis 11. Mai Wissenschaftler aus Deutschland, den Vereinigten Staaten, den Niederlanden, Südafrika, Russland und der Schweiz erwartet. Der Heidelberger Katechismus steht auch im Mittelpunkt der Ausstellung "Macht des Glaubens", die am kommenden Sonntag (12. Mai) eröffnet wird. Im Kurpfälzischen Museum und Heidelberger Schloss werden die Entstehung der reformierten Bekenntnisschrift und die Rolle der Kurfürsten von der Pfalz in der Reformationszeit illustriert.
Ein Festgottesdienst beschließt das Jubiläum am 12. Mai in der Heiliggeistkirche zu Heidelberg. Hieran nehmen ökumenische Gäste aus den Niederlanden, Tschechien, Rumänien, Ghana, Kamerun und Indonesien teil. Die Predigt hält der badische evangelische Landesbischof Ulrich Fischer.