Vor dem am Montag in München beginnenden NSU-Prozess sagte Innenminister Friedrich dem Evangelischen Pressedienst (epd), die Generalbundesanwaltschaft habe unter Beteilung des Bundeskriminalamtes, des Verfassungsschutzes und der Polizei eine gute, sorgfältige Arbeit geleistet. "Ich hoffe, dass es am Ende ausreicht, um die Schuldigen auch zu bestrafen", ergänzte er. Das würden aber erst die "nächsten Monate, vielleicht Jahre" des Prozesses zeigen.
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Friedrich nahm das Oberlandesgericht München, das wegen der Platzvergabe für Journalisten über Wochen in der Kritik stand, gegen die Vorwürfe in Schutz. Nach anderthalb Jahren intensiver Beweissammlung müsse am Ende ein Urteil stehen, das auch rechtskräftig ist. "Deswegen unterstütze ich die Justiz in ihrem Bemühen, jeden Revisionsgrund auszuchließen", sagte er in dem epd-Gespräch am Rande des Kirchentages in Hamburg.
In dem Prozess sind Beate Zschäpe und vier mutmaßliche Helfer der Terrorzelle Nationalsozialistischer Untergrund (NSU) angeklagt. Die Terrorgruppe soll in den Jahren 2000 bis 2007 insgesamt zehn Menschen ermordet haben. Zwei der mutmaßlichen Rechtsterroristen, Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt, hatten sich am 4. November 2011 selbst getötet, als ihnen die Polizei nach einem Banküberfall auf der Spur war.
Minister Friedrich betonte bei seinem Besuch des Kirchentages die Rolle der Kirchen im Kampf gegen Rechtsextremismus. "Wir müssen die jungen Leute gewinnen in einer Phase, in der sie Orientierung suchen, für die Demokratie, für den Rechtsstaat, für das Gute, für die Nächstenliebe", sagte der Protestant Friedrich. Jugendarbeit von Vereinen und Kirchen spiele dabei eine wichtige Rolle.
