Bonhoeffer-Oper auf dem Kirchentag erfolgreich uraufgeführt

Foto: epd-bild/Hanno Gutmann
Bonhoeffer-Oper auf dem Kirchentag erfolgreich uraufgeführt
Mit der Uraufführung der Oper "Vom Ende der Unschuld" hat sich der 34. Deutsche Evangelische Kirchentag dem Thema Widerstand gegen Totalitarismus gewidmet.

Das Werk des Komponisten Stephan Peiffer greift Motive aus dem Leben des 1945 von den Nationalsozialisten ermordeten evangelischen Theologen und Widerstandskämpfers Dietrich Bonhoeffer (1906-1945) auf. 850 begeisterte Zuschauer sahen am Donnerstagabend im ausverkauften Hamburger Kulturzentrum Kampnagel die eigens für den Kirchentag komponierte Oper und bedachten das Ensemble mit stehendem Applaus. Insgesamt werden zu den drei Vorstellungen 2.550 Besucher erwartet, die Karten waren innerhalb kürzester Zeit ausverkauft.

Als Auftragswerk ist die Oper ein Novum auf dem Deutschen Evangelischen Kirchentag. Die Idee für "Vom Ende der Unschuld" stammt vom Kirchentagspräsidenten Gerhard Robbers, die Regie führt Kirsten Harms, ehemalige Intendantin der Deutschen Oper in Berlin. Der 27-jährige Komponist Peiffer war mehrfacher Preisträger von "Jugend musiziert", den Text verfassten Theresita Colloredo und David Gravenhurst.

Dietrich Bonhoeffer war ein lutherischer Theologe, Vertreter der Bekennenden Kirche und Teil des deutschen Widerstands gegen Hitler. Ab April 1933 nahm er öffentlich Stellung gegen die nationalsozialistische Judenverfolgung und engagierte sich im Kirchenkampf gegen die Deutschen Christen und den Arierparagraphen. 1940 erhielt er Redeverbot, ein Jahr später Schreibverbot. 1943 wurde er verhaftet und zwei Jahre später auf Befehl Adolf Hitlers im Konzentrationslager Flossenbürg in Bayern hingerichtet.