Das kündigte der bolivianische Präsident Evo Morales bei einer Kundgebung zum 1. Mai am Mittwoch (Ortszeit) an. Er warf USAID vor, sich in die inneren Angelegenheiten des Landes einzumischen und gegen die Regierung zu arbeiten. Der Rauswurf der staatlichen US-amerikanischen Agentur sei auch eine Reaktion auf die Äußerung von US-Außenminister John Kerry, dass Lateinamerika der "Hinterhof" der USA sei.
Die US-Regierung bedauerte die Entscheidung. Dieser Schritt werde vor allem für die Bolivianer selbst negative Folgen haben, sagte Außenamts-Sprecher Patrick Ventrell in Washington. Die Anschuldigungen der Regierung in La Paz seien unbegründet und politisch motiviert.
Bereits in Jahr 2008 hatte Morales Front gegen US-Beamte in Bolivien gemacht. Damals verwies er den Botschafter Washingtons sowie Mitarbeiter der Antidrogenbehörde DEA des Landes.
Die staatliche amerikanische Entwicklungsagentur USAID, die seit knapp 50 Jahren in Bolivien präsent ist, hatte ihr Engagement in den vergangenen Jahren bereits erheblich zurückgefahren. Die Agentur war zuletzt mit einem Jahresetat von knapp 27 Millionen US-Dollar und gut 40 Mitarbeitern vor allem in Entwicklungs- und Umweltprojekten in dem südamerikanischen Land tätig.