Fast 3.000 Menschen demonstrieren in Berlin-Schöneweide gegen Neonazis

Fast 3.000 Menschen demonstrieren in Berlin-Schöneweide gegen Neonazis
Auftakt für Proteste am 1. Mai
Mehrere Tausend Menschen haben am Vorabend des 1. Mai in Berlin gegen Rechtsextremismus demonstriert. Zum Auftakt einer Reihe von Aktionen gegen Neonazis versammelten sich am Dienstagabend nach Polizeiangaben 2.500 bis 3.000 Menschen im Stadtteil Schöneweide.

Der Aufzug verlief nach Angaben einer Polizeisprecherin "weitestgehend friedlich". Nur vereinzelt sei es zu kleineren Zwischenfällen gekommen. Im Anschluss an die Demonstration war am Abend noch ein Konzert geplant.

###mehr-artikel###Die Demonstration war der Auftakt für die geplanten Anti-Nazi-Proteste am Mittwoch, zu denen ein breit getragenes Bündnis aufgerufen hat. Die rechtsextreme NPD plant für diesen Tag einen Aufzug unter dem Motto "Raus aus dem Euro". Neben einer Veranstaltung in Frankfurt am Main gilt sie als zentrale Kundgebung der Partei zum 1. Mai. In Berlin wird dabei auch der NPD-Bundesvorsitzende Holger Apfel erwartet. Die rechtsextreme Partei hat bei der Polizei rund 500 Teilnehmer für ihren Aufzug angekündigt.

Zu den Gegendemonstrationen des breit gefächerten Bündnisses "1. Mai Nazifrei" wird auch bundespolitische Prominenz aus der Opposition erwartet, darunter Bundestagsvizepräsident Wolfgang Thierse (SPD) sowie die Abgeordneten Hans-Christian Ströbele (Grüne) und Petra Pau (Linke). Bei den Aktionen ab 10 Uhr rechnen die Organisatoren mit bis zu 10.000 Teilnehmern.

Zentraler Ausgangspunkt von NPD- und Gegenkundgebungen ist jeweils der S-Bahnhof Schöneweide im Südosten der Hauptstadt. Wegen zahlreicher rassistisch oder politisch motivierter Angriffe gilt der Stadtteil als Neonazi-Hochburg in der Hauptstadt. Zudem gibt es dort bekannte Treffpunkte sowie Geschäfte von Rechtsextremisten.