Sie soll nach dem Beschluss vom Donnerstag (Ortszeit) die afrikanische Eingreiftruppe AFISMA zum 1. Juli ablösen. Der Weltsicherheitsrat betonte jedoch, der Beginn des Einsatzes sei abhängig von der Sicherheitslage.
Das Mandat für die "Mehrdimensionale Integrierte Stabilisierungsmission in Mali" (MINUSMA) gilt zunächst für ein Jahr. Zu den Aufgaben der Truppe gehört auch ausdrücklich der Schutz von Kulturgütern. Islamistische Kämpfer hatten in Timbuktu mehrere Weltkulturerbe-Stätten beschädigt oder zerstört. Den Kampf gegen die Milizen in Mali umfasst das Mandat ausdrücklich nicht. "Das ist keine Anti-Terror-Operation", erklärte der UN-Unterstaatssekretär für Friedensmissionen, Hervé Ladsous.
Selbstmordattentate von Islamisten
Die Krise begann im Januar 2012 mit einem neuen Aufstand von Tuareg. Die Rebellion löste im März einen Militärputsch in Bamako aus. Infolge des politischen und militärischen Vakuums konnten die Tuareg den Norden Malis erobern. Wenig später übernahmen islamistische Milizen die Kontrolle über das Gebiet. Als Anfang dieses Jahres deren Vormarsch auf Bamako drohte, griff Frankreich militärisch ein. Die französischen Truppen, die malische Armee und die AFISMA eroberten den Norden inzwischen weitgehend zurück. Die Islamisten sind jedoch noch nicht besiegt und kämpfen nun vor allem mit Selbstmordattentaten.
Der Sicherheitsrat ermächtigte die französischen Soldaten der "Operation Serval" in Mali, bei Gefahr die UN-Truppen im Rahmen ihrer Möglichkeiten zu unterstützen. Die französische Armee ist zur Zeit mit rund 4.000 Soldaten vor Ort. Frankreich will seine Truppen jedoch in den kommenden Monaten auf etwa 1.000 Mann reduzieren. Die französischen Einheiten sind mit Billigung der UN in Einsatz, die afrikanische AFISMA wurde im Dezember vom UN-Sicherheitsrat legitimiert. Beobachter rechnen damit, dass die meisten der rund 11.000 AFISMA-Soldaten zur UN-Truppe wechseln.